
Arosa im Sommer, das sind nicht nur angenehme Temperaturen und Abkühlung in der Nacht, sondern das ist auch friedliche Ruhe und angenehm viel Platz zum Sein. Das auf 1800 Meter liegende Dorf ohne Durchgangsverkehr ruht sich vor der nächsten Wintersaison aus. Auf den Wanderwegen begegnen wir älteren Personen, Familien und jüdischen Mitbürgern, die dem Himmel näher sein wollen. Wir sind aber auch oft ganz alleine unterwegs.

Traffic Jam findet nur auf dem Eichhörnliweg statt. Verursacht wird das Verkehrschaos nicht vom Homo sapiens, sondern vom Sciurus vulgaris mit seinem buschigen Schwanz. Es gibt Stellen auf diesem lauschigen Waldweg, wo wir nur mit Glück ohnen Körperkontakt mit den Eichhörnchen weiterkommen.

Um diese quirligen Tiere aufs Bild zu kriegen, dürfen wir den Begriff des Fotoschiessens wörtlich nehmen oder einfach den Nutty the Cracker ins Netz stellen.


Eine Luftseilbahn führt uns via Mittelstation schnell auf das 2653 Meter hohe Weisshorn mit fantastischem 360-Grad-Panorama, während das benachbarte Hörnli 140 Meter tiefer liegt und mit einer Gondelbahn erschlossen ist. Beide Bahnen sowie der Ortsbus sind jeweils im Zimmerpreis des Hotels inbegriffen.

Ankunft auf dem Weisshorn mit Blick auf Arosa.

Direkter Blick vom Weisshorn auf Chur.


Die katholische Kirche Maria Himmelfahrt wurde 1936 erstellt und ist innen in Arvenholz ausgestaltet.

Die ersten Besucher von Arosa waren Churer, die den frischen Bergsommer geniessen wollten. Ab den 1880er Jahren wird Arosa als Luftkurort entdeckt. Wie in Davos werden Sanatorien erbaut, um Lungenleiden zu kurieren. 1890 kann die Kantonsstrasse von Chur in Betrieb genommen werden und seit 1914 fährt die Räthische Bahn ins hochgelegene Tal. Im Gegensatz zum Engadin sind in Arosa keine Hotelpaläste zu besichtigen. Die Sanatorien wurden in Hotels umgebaut, immer wieder vergrössert und modernisiert. So kann das Aussehen der ursprünglichen Gebäude leider nur noch erahnt werden.


Auch unser Hotel Excelsior blickt auf eine hundertjährige Geschichte zurück. Es liegt an erhöhter und ruhiger Lage am Sonnenberg und bietet ein grossartiges Gebirgspanorama. Neben einer kleinen und neuen Wellnessanlage mit Pool, Sauna und Dampfbad stehen dem Gast eine kleine Bar, ein grosser Aufenthaltsraum mit Büchern und Tageszeitungen zur Verfügung.

Das Panorama-Restaurant serviert uns täglich ein Viergangmenu, auf Wunsch auch vegetarisch. Das Essen wird mit dezenter Pianomusik begleitet.


In Nachbarschaft zum Excelsior steht das Grand Hotel Tschuggen. Der architektonisch uninteressante Bau erregt seit 2003 durch Mario Bottas „Lichtsegel“ (rechts) und die von ihm erbaute Wellness-Oase doch noch ein bisschen Aufsehen.

Das Tschuggen wurde nach einem Brand in den 1970er Jahren vollständig neu erstellt.

In der nicht mehr ganz zeitgemäss eingerichteten Bar bestellen wir beim Chefbartender zwei Martini-Cocktails. Wir finden die Drinks zu wenig kalt und mit zu viel Vermouth zubereitet. Dazu erhalten wir gesalzene Mandeln und aromatische Oliven.

Bei unserem zweiten Besuch bestellen wir bei einem Bartender zwei Martinis mit Hendricks-Gin. Die Drinks werden ungefragt geschüttelt und mit einer Olive statt einer Gurkenscheibe serviert. Da vermutlich nicht frisches Eis verwendet wird, ist der Drink total wässrig. Schade. So freuen wir uns bereits auf den nächsten Martini im Partnerhotel Eden Roc in Ascona, dessen Bella Figura wir in den höchsten Tönen loben können.


Das Hotel Arosa Kulm kann auf eine längere Geschichte zurückblicken. In den Anfangsjahren ab 1882 nennt es sich Sanatorium Tschuggen, um ab 1892 als Hotel Arosa Kulm aufzutreten.

Blick auf das Hotel Arosa Kulm, wie es sich heute präsentiert.

In der Lobby-Bar, genannt K.Lounge, erhalten wir vom deutschen Bartender einen perfekten Martini mit Hendricks-Gin. Am originellen und eisgekühlten Cocktailglas sorgt eine Gurkenscheibe für Freude.
