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Hotel Cresta PalaceSt.Moritz und das Hotel Cresta Palace in Celerina trennt nur eine Abfahrt auf dem bekannten Cresta Run voneinander: 50.09 Sekunden braucht der schnellste Fahrer. So schnell befindet man sich abseits des Jet Sets. Auch hier lässt es sich fürstlich Leben: Genau dies bietet das Cresta Palace seinen Gästen.

Hotel Cresta Palace, historische Aufnahme

    


Hotel Cresta Palace, Bar früherDie Bar des Hotel Cresta Palace stand früher beim Eingang zum Tanzsaal, wo sich heute das italienische Restaurant befindet. Die aktuelle Bar fand ihren Platz im ehemaligen Kaminzimmer der Hotelhalle. Sie ist sehr klein, somit intim und natürlich absolut nicht historisch. Zusätzlich belastet oder aufgeheitert wird sie durch zwei Eingänge: einer vom Korridor und einer von der Hotelhalle her. Der dritte Eingang führt ins Grand Restaurant und ist dem Personal vorenthalten. Die Karte ist schnell gelesen, zwei Gin-Marken stehen im Angebot: Gordon‘s und Bombay.

Hotel Cresta Palace, Bar heuteWir bestellen zwei Martinis mit Gordon's (CHF 12.50). Es sind Vier-Schluck-Cocktails in akzeptabler Qualität. Um den Bartender zu einem Kunstwerk zu inspirieren, müsste die Bar ein paar Gin-Sorten mehr im Angebot führen und über Gäste verfügen, die einen perfekten Cocktail zu schätzen wissen. Zu unseren Drinks erhalten wir je zwei Oliven und eine grosse Silberschale mit spanischen Nüsschen. Der Gruss aus der Küche besteht am ersten Abend aus nicht vegetabilen Bestandteilen. So geben wir ihn zurück.  

Hotel Cresta PalaceAm zweiten Abend überrascht uns der Bartender gleich zur Begrüssung mit der freudigen Mitteilung, dass die Küche heute einen vegetarischen Gruss schickt. Er besteht aus einem kleinen Käsegebäck, das in einer Quarksauce gedippt werden kann. So willkommen geheissen fühlen wir uns hier schon als Stammgäste. Die Martinis entsprechen wie eineiige Zwillinge dem Vortag. Um 18.45 beginnt jeweils der Pianist in der Halle zu spielen, während die Flügeltüren von der Halle in das Grand Restaurant pünktlich zum Dinner um sieben Uhr aufgestossen werden.       

Hotel Cresta Palace



Hotel Cresta Palace in CelerinaNachdem die Albula-Bahn ab 1903 von Chur aus Celerina in vier Stunden erreicht, gibt es für den Nachbarort von St.Moritz keinen Grund mehr, sich dem Tourismus-Geschäft zu widersetzen. Die Initiative ergreifen der Kaufmann Enrico Meng-Olgiati, der Amtsnotar von Celerina Luigi Petermann und der Bankier aus Zürich Ernst Gyr-Guyer.


Hotel Cresta Palace, BaustelleSie machen sich 1904 auf die Suche nach Bauland für ein Hotel mit 100 Betten. Zwischen den Weilern Celerina und Cresta werden sie fündig. Sie engagieren den Zürcher Architekten Jost-Franz Huwyler-Boller (1874-1930), um auf dem grosszügigen Gelände ein entsprechendes Haus zu erstellen. Fast gleichzeitig plant Huwyler das Kurhaus in Bergün.

Hotel Cresta Palace, zur EröffnungszeitBereits am 8.Juni 1905 erhält die neu gegründete AG Hotel Celerina & Cresta Palace von der Gemeinde die Baubewilligung. Und am 21.Juli 1906 kann das fertig gestellte Haus die Gäste zur ersten Sommersaison einladen. Jost-Franz Huwyler mildert die Grösse des Baukörpers durch grosse und kleine Dachgiebel, unterschiedliche Baumaterialien und ein fragiles und spitziges Türmchen, das sich in der Mitte des Daches in den Himmel erhebt und mit einem Fahnenmast seinen Abschluss findet.

Hotel Cresta Palace, Vestibül zur EröffnungszeitDie stilvollen Terrassen- und Balkongeländer weisen auf das Treppenhaus im Innern des Gebäudes hin. Hier hängt an einer verzierten Kette über die vier Stockwerke hinweg ein Messingluster im Wiener Jugendstil. Das Vestibül wird von sechs verzierten Säulen beherrscht, wie sie vor allem in städtischen Grandhotels üblich sind. Die verglasten Flügeltüren öffnen sich zum Speisesaal, der in nord-westlicher Ecke am Haupthaus angebaut ist.

Hotel Cresta Palace, Treppenhaus



Hotel Cresta Palace, zur EröffnungszeitIm Hotelprospekt werden folgende Annehmlichkeiten gepriesen: Appartements mit eigenem Bad und Toilette, elektrisches Licht, Fahrstuhl, Zentralheizung. Und selbstverständlich werden die vielfältigen sportlichen Möglichkeiten ums Haus erwähnt: Tennis, Golf, Bogenschiessen im Sommer und Eislauf, Curling, Bobschlitteln im Winter.

Hotel Cresta Palace, zur Eröffnungszeit



Hotel Cresta Palace mit dem EisplatzTrotz oder gerade wegen dem grossen Konkurrenten St.Moritz florieren die Geschäfte für das Hotel Cresta Palace von Anbeginn weg gut. Vor allem die Engländer schätzen das Haus, welches im Winter mit dem 8000 Quadratmeter grossen Eisplatz die Konkurrenz um ein mehrfaches übertrumpfen kann. So entschliesst sich der Verwaltungsrat, die Hypothek zu erhöhen und die Bettenzahl mit dem Anbau eines Zimmerflügels zu verdoppeln.


Hotel Cresta Palace, nach Anbau des Zimmerflügels 1912Die Aufgabe übergeben sie dem Architekturbüro Koch & Seiler. Valentin Koch (1877-1935) und Ernst Seiler (1881-1946) haben bereits den Luzerner Architekten Emil Vogt beim Bau von drei Hotels in St.Moritz unterstützt. Sie nehmen die Architektursprache von Jost-Franz Huwyler auf und erweitern das Gebäude im selben Stil.

Hotel Cresta Palace, historische AufnahmeAllerdings kann nun das neue Cresta Palace seinen monumentalen Baukörper nicht mehr kaschieren. Das Schlanke Türmchen wird nicht in die neue Mitte versetzt, sondern ganz abgerissen. In der Mitte thront nun ein langer Fahnenmast mit Schweizer Flagge. Pünktlich zur Wintersaison 1912 kann das vergrösserte Hotel Cresta Palace wieder eröffnet werden.

Hotel Cresta Palace, Ölbild von Johannes Weber, 1912



Hotel Cresta PalaceWie überall auf dem alten Kontinent lässt der Ausbruch des Grossen Krieges im Sommer 1914 die Feriengäste fluchtartig in ihre Heimatländer abreisen. Und nach vier Jahren Krieg in Europa wird nichts mehr so sein, wie es vorher war. Auch das Hotel Cresta Palace muss den Hotelbetrieb ruhen lassen. Das Militär mietet sich ein. Erst für die Wintersaison 1919 stehen die Türen wieder für Hotelgäste offen.

Hotel Cresta Palace, 1944 nach UnwetterIn den 1920er Jahren laufen die Geschäfte gut. Landeparzellen können dazu gekauft werden, um das Hotel vor fremden Überbauungen zu schützen und freistehend zu lassen. Kriegsbedingt muss auch die Sommersaison 1939 abgebrochen werden und das Cresta Palace schliesst für sieben lange Jahre. Da 1944 nach einem starken Gewitter der kleine Bach Schlattain zum reissenden Fluss wird und halb Celerina überflutet, kann das Cresta Palace seinen Betrieb erst wieder auf die Wintersaison 1946 aufnehmen.

Hotel Cresta Palace, Vestibül heute1966 erhält das Hotel ein Hallenbad. Und ab 1986 werden alle Zimmer renoviert und der Eingangsbereich erneuert. Heute verfügt das Hotel Cresta Palace über drei Restaurants, eine Bar mit Fumoir und über einen Wellnessbereich.



Albert SchweitzerIm Sommer 1907 verbringt Albert Schweitzer ein paar Ferientage im Hotel Cresta Palace. Hier arbeitet er an der Fertigstellung der deutschen Ausgabe seiner Biografie über Johann Sebastian Bach, die 1908 in Leipzig erscheint.

Albert Schweitzer: Johann Sebastian Bach



Hotel Cresta Palace, Grand RestaurantRestaurants : Grand Restaurant, Giacomo’s Ristorante, Bar ; Zimmer : 100 Zimmer & Suiten; Adresse : Cresta Palace Hotel, Via Maistra 91, CH-7505 Celerina / http://www.crestapalace.ch/

Hotel Cresta Palace



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